Trauerrituale gestern und heute
Trauerrituale sind sehr vielfältig
Jede Kultur hat ihre ureigenen Bräuche und Rituale, um Abschied von den Verstorbenen zu nehmen. Rituale können Halt und Trost in dieser schweren Zeit bieten. Deshalb werden Trauerrituale auch über Generationen hinweg erhalten, denn sie helfen dabei, die Zeit der Trauer und des Schmerzes besser zu verarbeiten. Trauerrituale sind etwas Bestehendes, etwas, an das man sich halten und anlehnen kann. Denn selbst starke Menschen, die scheinbar die Dinge des Lebens mühelos meistern, fühlen sich bei einem Trauerfall verloren und hilflos. Wie sehr kann es da helfen, sich an Trauerritualen festhalten zu können. Es ist ein schöner Brauch, dass in Trauersituationen andere, manchmal auch fremde Menschen mit uns trauern, uns in den Arm nehmen oder uns tröstende Worte zukommen lassen. In Momenten, in denen die Worte fehlen, hilft die Sprache der Blumen weiter. Deshalb ist es in unserer Kultur üblich, die Trauerhalle mit Blumen zu schmücken, den Sarg mit Blumenschmuck zu dekorieren und an der Grabstätte Blumen anzupflanzen.
Trauerrituale verändern sich im Laufe der Zeit
Der Lauf der Dinge ändert sich mit den Jahren. Auch Trauerrituale bilden hier keine Ausnahme. Es gibt kulturspezifische Trauerrituale, aber auch diese werden immer wieder neu an die veränderten Gegebenheiten angepasst. Trauerrituale passen sich immer der Zeit an. Einige geraten ganz in Vergessenheit, andere überstehen viele Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte und wieder andere kommen neu hinzu. Eines der Trauerrituale, das kulturspezifisch ist, ist die Aufbahrung zu Hause. In nahezu allen Bundesländern in Deutschland ist es erlaubt, den Verstorbenen bis zu 36 Stunden zu Hause aufzubahren. Das gibt der Familie die Möglichkeit, sich in Ruhe von dem Verstorbenen zu verabschieden. Die vertraute Umgebung hilft dabei, die Trauer um den Verlust zu bewältigen.
Die Abschiedsfeier ist ein Trauerritual
In Deutschland gehört es zu den bestehenden Trauerritualen, eine Trauerfeier zu organisieren. Das müssen Sie jedoch nicht selbst tun, sondern können dies einem Beerdigungsunternehmen überlassen. Bei der Trauerfeier wird der Verstorbene in einem Sarg aufgebahrt, meist ist dieser geschlossen und mit Blumen geschmückt. Familie, Freunde und Bekannte haben nun die Gelegenheit Abschied zu nehmen. Nach der Trauerfeier wird der Sarg in die Erde herabgelassen. Blumen und Trauerkränze werden an der Grabstätte niedergelegt. Jeder kann sich nun von dem Verstorbenen verabschieden und stille Zwiesprache halten. Es ist zumeist Sitte, dass nach dem Begräbnis zu einer Trauerfeier im kleinen Kreis geladen wird. Hier kommt die Familie zusammen, um gemeinsame Erinnerungen auszutauschen, in denen der Verstorbene eine gro�e Rolle spielt, und sich an ihn zu erinnern. Das gemeinsame Gespräch kann helfen, den Schmerz um den Tod etwas zu lindern.
Dieser Artikel wurde von Angelika Schmid geschrieben.
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